Samstag, 19. November 2016
rückfall... an tag 24 (heute: tag 25)
mist. mist.

heute wäre tag 25. ich beschließe, es auch weiterhin so zu rechnen, da ich weitermachen möchte mit dem loslassen.

gestern war der totale horror. und dann hatte ich gestern abend einen rückfall. ich habe einen joint geraucht.

ich habe danach und währenddessen schon analysiert, warum ich das tue, welche gefühle dazu geführt haben, welche situation, damit ich mich in zukunft besser wappnen kann.

ich denke, dass das vielleicht auch wichtig ist.

ich hatte seit einer woche schon das gefühl, dass ich zu wenig im freien bin und zu viel am schreibtisch sitze. dann kam der suchtberatungstyp noch dazu, der meinte, dass ich zu viel arbeite. ich war auch an zwei abenden nicht baden, das war sonst mein neues abendritual baden -lesen-bett. die dinge, die der typ von der beratung mir an den kopf geworfen hat, haben mich sehr getroffen. ich habe dann ja auch besserungen in den weg geleitet und zb mehr pausen gemacht. aber gleichzeitig schlaf ich halt immer noch so schlecht und ich bin körperlich sehr ausgelaugt. außerdem hatte ich in der letzten woche kaum kontakte in meinem privatleben, weil ich so viel gearbeitet habe. und ich war so wütend. seit mittwoch. ich kenne mich nicht so aggressiv. das hat sich irgendwie gewandelt, sonst war ich eher immer am heulen und hab mich selbst fertig gemacht, jetzt bin ich wütend und mache die anderen fertig. das gefällt mir als jemand, der gern ein guter mensch sein möchte, natürlich überhaupt nicht. und ich bereue es sehr, dass ich am montag bei dem typen rückfällig geworden bin.

zusammengefasst, worauf ich mehr achten muss:
- wut in den griff bekommen
- keine einzeltreffen mehr mti dem typen
- mehr soziale kontakte
- mehr bewegung/mehr draußen
- mehr entspannung

ich hab mir ja extra alles so vollgekloppt arbeitstechnisch, damit ich abgelenkt bin. aber das ging jetzt echt voll in die hose. ich brauche mehr ruhe.

gestern nachmittag bin ich dann ausgetillt. bei ikea. es war alles schön, vormittags hab ich viel geschafft, liste fast leer, hab mein kind abgeholt und wollte endlich mit ihr zu ikea, weil sie sich dinge gewünscht hat, und ich hatte in den letzten wochen keine mehrern stunden am stück zeit für so einen einkauf.

gestern war dann die gelegenheit. es lief alles super, wir haben uns sehr auf den einkauf gefreut.

das drama begann an der kasse, als die dame meinte, meine karte wäre abgelaufen, ich muss zum familystand und nachfragen. hab meinen wagen an der kasse stehen lassen und bin schnell nach oben. ergebnis: die wussten nix von meinem umzug, deshalb entsperrung beantragen. sollte ne dreiviertelstd dauern. das stresste mich schon sehr, denn wir waren voll ausgelaugt von dem einkauf, das kind wollte zum vater und ich musste um sieben noch arbeiten dann. war also schon latent aggro. dann gabs zum hotdog keine cola mehr, sondern so scheiß süße säfte. hab m ich dann aber wieder beruhigt und den vater angerufen, dass wir später kommen. nach der dreiviertelstd wieder zum stand. das war sozusagen mein letztes zeitfenster. ergebnis: das faxgerät war kaputt und die mail ist wohl n icht angekommen. musste alles nochmal gemacht werden! also nochmal warten! die zeit rinn mir durch die finger und ich wurde panisch. hab das kind am stand geparkt, weil ich schnell zur kassierin gerannt bin, dass die meinen wagen nicht wegräumen sollen. aber: sie hatte schichtwechsel. und es war nun nicht mehr gebucht in der kasse. ich sollte mich nochmal anstellen. die schlange war nun ellenlang. und mein kind oben. ich bin ausgerastet. ich hab so rumgeschrien und den ganzen laden beschimpft. ein typ hat sich dann noch mit mir angelegt. mein kind wusste ja nicht, warum ich nicht wiederkomme. ich habe mich so sehr als schlechte mutter gefühlt, das hat mich so krass getriggert, dabei versuche ich doch nur, alles gut zu machen. ich hab dann der anderen frau bescheid gesagt, dass sie meinem kind bescheid sagen soll. sie machte dann ne falsche durchsage, dass mein kind irgendwo warten soll. ich war mit den nerven am ende und bin da heulend zusammengebrochen. die wollten schon ärzte holen, echt.

es dauerte alles ewig. mein kind war verstört, warum ich nicht wiederkam. die zeit rinn mir durch die finger. war dann ne halbe stunde, bevor ich eigentlich arbeiten sollte, beim vater der tochter. und saß dann katatonisch auf der couch. er hat mir einen tee gemacht. hab die arbeit abgesagt. keine antwort auf meine nachricht bekommen. fühlte mich auch noch als schlechte kollegin.
es war einfach alles zu viel. ich wollte mich nur noch beruhigen.
und dann hab ich mir abends was besorgt und geraucht. und dabei nachgedacht, warum ich das tue.
und danach den rest ins klo geworfen, draufgepisst und das scheißzeug angeschrien. dann abgezogen. habe gelernt: gras lässt sich nicht im klo runterspülen. unfassbar. ich musste dann echt noch in diesem scheißklowasser rumpuhlen, um das zeug daraus zu holen. das war dann die ulitmative erniedrigung von dem dreckszeug. so sehr gehasst wie gestern habe ich das noch nie.

ich mache weiter mit dem loslassen.

ich sehe das als lernerfahrung. und muss aufpassen, dass mich das nicht aus der bahn wirft.

es wird ja nicht der ganze entzug wieder von vorn anfangen, hoffe ich.

nüchtern sein ist definitiv cooler.
und macht mehr spaß.

gleich muss ich wieder arbeiten. und heut abend dann nochmal woanders.

aber heute ist ablenkung wahrscheinlich gut. wenn ich montag merken sollte, dass ich echt entspannung brauche, melde ich m ich mal krank. und geh dann in die sauna oder so, das scheißzeug ausschwitzen.

das war kein ruhmreicher abend gestern...

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