Loslassenlernen

woah.

gestern hab ich dem vater meiner tochter gesagt, dass ich aufgehört habe. er hat sich gefreut. und meiner mutter gesagt, dass ich es durchgezogen habe. sie ist sehr stolz auf mich. je mehr menschen ich davon erzähle, desto sicherer bin ich mir, dabei bleiben zu wollen. die gesetzte zeit von drei monaten erscheint mir zu kurz.

das schicksal hat mir ja den auftrag gegeben, irgendwie eine anti-sucht-woche für die caritas zu organisieren. ich bin sowas wie das aushängeschild. von meiner sucht wissen die nix. aber ich finde, ich kann das nicht amchen, wenn ich wieder anfangen würde. und die veranstaltung ist erst im märz. also überleg ich grad, das bis märz auszuweiten. wären dann fünf monate. fühlt sich richtig an, irgendwie.

gestern abend war ich so müde. ist ja nix neues grad. nach der wanne war ich irgendwie wieder fit. seltsam. hab dann gelesen und viel geweint. da kommt grad einiges höch. hab geweint wegen der trennung von meinem ex, das ist schon zwei jahre her. und wegen meiner verknalltheit grad in den arbeitskollegen. und wegen meiner jahrelangen sucht und was ich mir vielleicht alles verbaut hab. alsonicht beruflich, beruflich war und bin ich sehr erfolgreich. aber privat. beziehungen waren ein problem in den letzten jahren. freundschaften auch.

das wurd mir gestern klar, so einiges. ich bin damit aber noch lang nicht durch. ich habe mich darauf eingestellt, dass nun so einiges hochkommt.

gleich geh ich nochmal zu meinem therapeuten, mit dem ich mich gestern gestritten und wieder vertragen habe. ich bin grad sehr gereizt. und ich rieche n icht gut. und ich rauche viel zu viele zigaretten, das ist eklig. überlege, in einigen wochen,w enn ich kiffmäßig das gröbste überstanden habe, auch mi t dem nikotin aufzuhören.

die anderen beiden loslassprojekte, also wenig geld ausgeben und nicht mit dem arbeitskollegen schlafen, laufen auch gut. ich zieh grad alles durch und bin megastolz auf mich.

heut abend fahr ich weiter weg für nen job, hab auch nen hotel gebucht bekommen und werd da in der stadt nach dem job ne freundin treffen. ich hoffe, ich halte durch, denn abends bin ich immer sehr müde und nach alkohol ist mir gar nicht. ich bin da aber auch froh, dass ich das nicht mit alkohol kompensiere.

puh. ich bin soooo müde. ich weiß, das schreib ich jeden tag. aber das wird immer schlimmer. jetzt gähn ich schon auf der arbeit, mach aber trotzdem immer noch total viel. also irgendwie: voller energie plus total erschlagen.

heute morgen war ich voll sauer auf meinen therapeuten. ist das erste mal, dass wir uns gesehen haben seitdem ich aufgehört habe und irgendwie fand ich wohl, da müsste mehr interesse kommen. hab also total rumgezickt wie unsinnig dass dann ist und dass ich mich grad nicht gesehen und unterstützt fühle. aber später haben wir gemeinsam gelacht, weil er meinte, ich erinner ihn an ein zickiges teenagermädel, hab auch so geredet. da musste ich dann mitlachen. also sehr, sehr gereizt.

ich bin so müde. eigentlich fast zu müde zum schreiben. aber ich kann doch jetzt nicht ins bett gehen...

zum glück kommt gleich der vater meiner tochter und ich werde ihn mit dem kind zum st. martins-zug schicken. ich mach das sonst jedes jahr alleine. aber heute hab iche cht keine kraft. dafür geh ich dann sonntag mit ihr auf nen anderen st.martinszug.

puh. was bin ich froh, wenn ich heut abend im bett liege und hoffentlich ein paar stunden schlafen kann...

das zehrt.

und es fällt mir schwerer, nicht zu kiffen, wenn ich so müde bin. ich hätte heute schon wieder lust. und wie. aber ich bleib standhaft.

echt seltsam, dass das jetzt schlimmer ist so seit gestern, vorgestern, als die tage davor.

puh. also heute ist irgendwie der tag bislang, der mir am schwersten fällt. liegt vielleicht an dem dauerhaften schlafentzug und an dem stress.

wobeis auf der arbeit echt gut war, hatte super laune und hat alles spaß gemacht.

hab heute ganz viel mit dem typen, auf den ich stehe, gequatscht. unsinniges blablazeug. seitdem wir keinen sex mehr haben, reden wir vielmehr auf der arbeit. vorher waren wir darauf bedacht, dass niemand merkt, wie nah wir uns stehen. wir vermissen uns wohl beide. wobei ich mir einrede, dass er nur den sex vermisst und nicht mich, damit ich standhaft bleiben kann. auch da fällt mir das loslassen heute schwerer als sonst. ich wäre heute am liebsten über ihn hergefallen. hatte das gefühl, dass es umgekehrt ähnlcih ist.

nach der arbeit war ich dann irgendwie traurig deswegen. normalerweise ein guter anlass (als ob ich je anlässe gebraucht habe...) für nen joint. aber ne. aber ich hatte echt ein großes bedürfnis. dazu haben mir heute auch noch zwei bekannte geschrieben, die ich seit neun tagen etwas ignoriert habe, hab grad ein bisschen schiss kontakt mit leuten zu haben, die kiffen. das hat mich natürlich auch nochmal erinnert. also, wie leicht es wäre mir was zu holen. aber dann wär ich total sauer auf mich und enttäuscht und würde mich also im endeffekt nur mehr runterziehen, bringt also nix.

auch finanziell bekam ich heute ne üble nachricht. und dann hab ich meinen nebenjob grad noch verkackt. das hat dann auch nicht dazu beigtragen, dass ich mich besser gefühlt habe. dabei hab ich darauf gebaut, als ich losgefahren bin. dass es gut läuft und ich dadurch bessere laune bekomme. naja. leben ist kein wunschkonzert und ich sollte auch dankbar sein für solche tage, die ich dann überstehe.

man kann ja nicht immer nur gut drauf sein. und es war ja auch nur der halbe tag.

problem ist, dass ich nüchtern erkenne, dass ich wahrscheinlich verliebt in den bin. das werd ich wohl auch so einfach nicht lsowerden das gefühl - ist halt schwierig, wenn man sich jeden tag sieht....

naja, da ich morgen erst ganz spät zur arbeit muss kann ich glück haben und er ist schon weg. dann wären das zumidnest drei tage abstand, wenn er sich nicht meldet. ich werde mich nicht mehr melden. zumindest jetzt mal einen monat nicht von mir aus. der ganze kontakt in den letzten tagen und das ganze schreiben miteinander hat mich irgendwie noch mehr in diesen verliebtheitsfilm gebracht.

okay, tag neun beginnt grad erst.
gestern hatte ich durchgehend zu tun, ich kam nicht zum schreiben.
erst langer arbeitstag und davor hatte ich die erste nacht durchgeschlafen, sechs stunden!!!

danach musste ich direkt zum friseur und danach noch die arbeit für beide jobs heute vorbereiten.

bin dann gegen mitternacht ins bett und nun seit halb vier wieder wach...

ich hatte mich schon so gefreut, dass ich durch bin mit dem nicht-schlafen. aber naja. ich träum auch immer noch nicht richtig, das dauert bei meinem heftigen konsummuster, das ich hatte, vielleicht auch einfach alles ein bisschen länger.

gestern hat mir der bekannte geschrieben, der mich ua versorgt hat mit dem gras, wenn ich nicht nach holland fahren wollte. er hatte ne andere frage, die nix mit drogen zu tun hatte, hat dann aber noch beigefügt: da du dich seitdem du gesagt hast, du hörst auf, nicht mehr gemeldet hast: hast du wirklich das unmögliche möglich gemacht und aufgehört? ich hätte nicht daran geglaubt....

hat mich irgendwie stolz gemacht.
so. jetzt kann ich mich arbeitsfertig machen.

freu mich auf den tag.